Die Hanfpflanze ist die älteste Nutz- und Zierpflanze der Welt. Bereits vor 3.500 Jahren wurde Hanf als Heilmittel eingesetzt und war bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts die weltweit am häufigsten angebaute Nutzpflanze. Man deckte Wunden mit Cannabisblättern ab, benutzte Hanf gegen Gicht, Malaria, Rheuma und bei psychischen Beschwerden. Schon im 19. Jahrhundert waren nahezu alle Anwendungsgebiete bekannt, die auch heute diskutiert werden.
Cannabissorten und Wirkungsweisen
Jede Cannabissorte hat eine bestimmte Zusammensetzung von Cannabinoiden und Terpenen. Die bisher am besten erforschten Cannabinoide sind Tetrahydrocannabinol und Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) sowie Cannabidiol (CBD) als der wichtigste nichtpsychoaktive Bestandteil der Pflanze.
Durch klinische Studien belegt ist bisher die Wirkung THC-reicher Cannabisblüten bei krankheitsbedingtem Gewichts- und Appetitverlust, wie bei HIV- und Krebspatienten, sowie die positive Beeinflussung bei Übelkeit und Erbrechen als Nebenwirkung einer Chemotherapie. Als relativ gut gesichert gelten positive Effekte von Cannabisblüten bei chronischen Schmerzzuständen, spastischen Lähmungen, Bewegungsstörungen, Asthma und Glaukom. Günstige Wirkungen werden diskutiert bei bestimmten Epilepsieformen, Depressionszuständen und verschiedenen Entzugssymptomen (Opiate, Alkohol etc.).
Spezifische Sortenstämme der Cannabispflanze, sogenannte Strains, werden zunehmend auf eine optimale Wirkstoffzusammensetzung hin für die medizinische Anwendung gezüchtet. Diese Entwicklung verändert gerade die Produktion und Anwendung von Cannabinoiden in der Medizin gravierend. Denn was wirkt, wird in Zukunft gezüchtet. Das Wissen um die Unterschiede der Sortenstämme und deren Wirkungsweisen ist bei der Entwicklung neuer Strains entscheidend. Im Wesentlichen gibt es drei Sortenstämme, mit denen gekreuzt wird: